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Artikel vom 31.07.2022

Was ist das Darknet?

Geheimnisvoll, kriminell, düstere Gestalten an einem dunkeln geheimnisvollen Ort, so stellt man sich das Darknet vor.
Was ist das Darknet
Was genau ist eigentlich das Darknet?
Das Darknet ist ein versteckter Teil des World Wide Web, der für User die mit den normalen Browsern im Internet surfen verwehrt bleibt.
Darknet Webseiten werden nicht von Google, Bing oder anderen Suchmaschinen indiziert.
Um ins Darknet zu gelangen benötigen Sie einen speziellen Browser und eine Vorstellung von dem was Sie gerne im Darknet besuchen möchten.
Das Darknet ist ein unsicherer Ort in dem viele Gefahren von Viren, Trojaner und illegalen Machenschaften droht.
Verständlich das sich die meisten User nur bedingt im Darknet aufhalten.
Vermutlich haben Sie schon die ein oder andere grausige Geschichte über das Darknet gehört.
Das Darknet wird als illegaler und Gefährlicher Teil des Internets beschrieben, in dem man vom Drogenkauf bis hin zum Auftragsmörder alles findet.
Ja, das Darknet besteht zum grössten Teil aus illegalen Machenschaften, aber es ist auch ein sicherer Ort für Journalisten, Whistleblower oder Menschen aus Ländern deren Kommunikation streng überwacht wird.
Das Darknet selbst ist nicht schlecht, es sind gewisse Arten von Menschen, die das Darknet so schlecht machen.
Streng genommen ist das Darknet nichts anderes als ein Peer-to-Peer Netzwerk oder auch ein sogenanntes Super-Peer-Netzwerk, also ein dezentrales Netzwerk, das ohne Server auskommt, da es von hunderten oder tausenden Computer generiert wird.

Was ist der Unterschied zwischen Darknet, Deep Web und Clear Web

Darknet
Das Darknet ist ein kleines Teilstück des Deep Webs. Das Darknet kann nicht über den üblichen Weg im Internet aufgefunden werden. Die Webseiten können nur über spezielle Browser, oder Bridge Relais, aufgefunden werden.
Eine Datenabfrage wird immer mehrfach verschlüsselt. Dadurch sind die Besucher des Darknets zum grössten Teil anonym. Das Darknet besteht nicht nur aus einem Servernetzwerk, sondern aus mehreren Netzwerken. Das wohl bekannteste Netzwerk im Darknet ist das Tor-Netzwerk.

Deep Web
Das Deep Web ist der grösste Teil im gesamten Internet. Im Deep Web befinden sich die Firmendatenbanken, Streaming-Server und die Online-Speicher. Das Deep Web steht allen offen, wird aber nicht von den Suchmaschinen indexiert. Im Deep Web werden aber viele Inhalte, wie Firmendaten, vor öffentlichem Zugang geschützt aufbewahrt. Viele Bereiche des Deep Web befinden sich hinter einem Passwort-geschützten Bereich oder einer Paywall.

Clear Web
Das Clear Web ist das Netz in dem wir uns für das allgemeinen Surfen, zum Shoppen, Chatten etc. aufhalten. Da befinden sich auch die Webseiten, die über die Suchmaschinen indexiert werden. Das Clear Web ist aber im Verhältnis, zu den anderen beiden Netzen, nur ein sehr kleiner Teil des gesamten Internets. Das Clear Web wird unter anderem auch Surface Web oder Visible Web genannt.

Wie gelange ich ins Darknet?

Um ins Darknet zu gelangen bedarf es lediglich einen speziellen Browser, der bekannteste Browser für den Zugang ins Darknet ist der TOR-Browser.
Aber wie findet man jetzt eine Seite im Darknet?
Es gibt keine normalen WWW. Seiten welche man eingeben kann.
In der Regel bestehen die links aus einem Wirrwarr von Zahlen und Buchstaben welche mit .onion (Was so viel wie Zwiebel bedeutet) endet.
Der TOR-Browser dient zugleich als AnonymiSierungssoftware, da er VPN bereits integriert hat, und es fast unmöglich ist, ihn zurück zu verfolgen.
Wenn man als User, das erste Mal versucht auf eigene Faust ins Darknet zu gelangen, steht man vor verschlossenen Türen und hat keine Ahnung wo respektive wie man suchen soll.
Obwohl es im Darknet keine Suchmaschinen wie Google gibt und man viele Adressen nur bekommt, wenn man jemanden kennt der sich im Darknet aufhält, gibt es Möglichkeiten das Darknet zu erkunden.
Für alle die eine Starthilfe suchen kann ich das Hidden Wikki empfehlen.

Wie funktioniert das Tor-Netzwerk

Etwas vereinfacht kann man sich die Datenkommunikation in einem Tor-Netzwerk wie folgt vorstellen.

Entry-Point
Der Computer baut eine Verbindung mit dem Server vom Tor-Netzwerk auf, und erhält dessen IP-Adresse. Um die Verbindung zum Einstiegsknoten des Tor-Netzwerk zu anonymiSieren, bietet sich die Möglichkeit, hier ebenfalls eine VPN Verbindung zu verwenden.
Über den Tor-Server 1 wird der Computer mit einem weiteren Knotenpunkt, Server 2, im Netzwerk verbunden. Die Verbindung zwischen Server 1 und Server 2 verschlüsselt.

Tor Knoten
Server 1 ist nun mit Server 2 im Netzwerk verbunden aber nicht mit dem anfragenden Computer. Damit eine zuverlässige Anonymität gegeben ist, verbindet sich Server 2 mit einem weiteren Server. Dem sogenannten Exit-Node.

Exit-Node
Der Server 3, als Exit-Node, verbindet sich nun mit der effektiven Webseite, dem Hidden Service der auf .onion endet, die der Computer an Server 1 gesendet hat.

Zielserver
Über die Verbindung der drei Server hat nun der Computer die gewünschten Ziel-Webseite erreicht. Die Ziel-Webseite kennt nur die IP Adresse vom Exit Node, nicht aber die IP Adresse der anderen Server noch des Computers, der die Webseite aufrufen möchte.

Was sind Hidden Services

Ein Hidden Service, zu Deutsch: versteckte Dienste, sind Server die Ihre Rechenleistung dem Tor-Netzwerk zu Verfügung stellen und deren Adresse auf die Endung. onion endet.
Das Angebot des Servers kann ein einfacher Webserver sein, oder auch komplexe Dienstleistungen.
Die Hidden Services beinhalten alle Dienstleistungen, die nicht über Suchmaschinen gefunden werden können. Das können auch Webseiten des Clear Web sein, die nicht über Suchmaschinen gefunden und indexiert wurden. Wenn die URL bekannt ist, kann diese ohne Probleme aufgerufen werden. Die meisten Webseiten bieten illegalen Inhalt an, die den Hidden Services benützen. Es gibt aber auch legale Angebote. Wie das Deep Web haben auch die Hidden Services immer zwei Seiten.

Sicherheit im Darknet

Sollten Sie sich entschliessen dem Darknet einen Besuch abzustatten, beachten Sie bitte, die folgenden Ratschläge.
Nutzen Sie eine Anti-Malware-Software, um zu verhindern das ihr Gerät mit Viren oder Spyware infiziert wird.
Nutzen Sie eine VPN Software, die den gesamten Internetverkehr verschlüsselt und ihre echte IP-Adresse verbirgt.
So können auch Hacker den Computer nicht bis zu Ihnen nach Hause zurückverfolgen.
Trauen Sie niemanden!
Werden Sie im Darknet von jemandem angesprochen und mag die Anfrage noch so nett klingen, vertrauen Sie der Anfrage nicht!
Klicken Sie keine unbekannten Links an und laden Sie auf keinen Fall etwas herunter, ausser Sie haben die Möglichkeit es zuvor auf Viren und Spyware zu überprüfen und es in einer Sandbox auszuführen.
Nutzen Sie einfach ihren gesunden Menschenverstand mit dem Vorwissen, dass es vermutlich niemand im Darknet gut mit ihnen meint, dann müssen Sie nichts befürchten.