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Artikel vom 03.01.2023

Was ist FTP (File Transfer Protokoll)

FTP - File Transfer Protocol Der Vorläufer des Internets, das APRANET, entstand in den USA am Ende der sechziger Jahre.
Um ein Netzwerk aufbauen zu können, müssen die einzelnen Teilnehmer im Netz miteinander in Verbindung stehen um Daten austauschen können. Was ist FTP Das ist bis heute die Grundlage des Internets.
In den Anfangsjahren konnten nur Systeme des gleichen Herstellers miteinander kommunizieren.
Damit sich das Internet weltweit ausbreiten konnte, mussten die Probleme mit der Kompatibilität gelöst werden. Zu diesem Zweck wurden Netzwerkprotokolle entwickelt. Sie regeln die Art und Weise, in der Computer miteinander "reden".

Was genau ist das File Transfer Protocol (FTP) und was sind seine Vorteile?

Das FTP ist ein Netzwerkprotokoll speziell für die Übertragung von Daten.
Es wurde bereits 1985 entwickelt, ist also bezogen auf den raschen Fortschritt in der Computertechnik, bereits sehr alt.
Trotzdem gehört es auch heute noch zu den bevorzugten Netzwerkprotokollen.
Seine Vorteile auf einen Blick:
  • hohe Effizienz, da nur reine Datenübertragung stattfindet
  • einfacher Aufbau
  • hohe Zuverlässigkeit
  • universelle Verwendbarkeit
Auch moderne Computer und Netzwerke benutzen FTP, um miteinander Daten auszutauschen.

Wie funktioniert das File Transfer Protocol?

Die Übertragung der Daten ist niemals ein Prozess, der nur in eine Richtung abläuft.
Zwischen Sender und Empfänger findet vielmehr ein Austausch von Informationen statt.

Dazu werden 2 Verbindungen benötigt.
Der Computer, der Daten benötigt, in der Fachsprache Client genannt, stellt eine Anfrage an den Control Port, den Port 21 des Servers. An diesen Port werden ausschließlich Befehle übermittelt.
Die eigentliche Übertragung von Daten erfolgt auf einer gesonderten Verbindung vom Server zum Client, dem Port 20. Dadurch ist die Datenübertragung sehr zuverlässig und stabil.

Die übertragung sieht folgendermaßen aus:
Der Client schickt Daten an den Control Port des anderen Servers.
Die Informationen besagen, dass der Client eine Verbindung aufbauen möchte.
Der andere Computer antwortet, dass er dazu bereit ist.
Der Client bestätigt daraufhin, dass er verstanden hat, dass der andere Server bereit ist.
Damit ist die Verbindung hergestellt und die Datenübertragung kann beginnen.
Dieses Verfahren wird in der Informationstechnik in Anlehnung an das Begrüßungsritual des Händeschüttelns Handshake genannt.

Die eigentliche Übertragung der Daten erfolgt dabei ebenfalls in mehreren Schritten.
Zunächst sendet der Client Computer eine Anfrage, in der er wissen will, welche Dateien verfügbar sind.
Darauf antwortet der andere Computer mit einer Liste oder einem Verzeichnis, in dem alle verfügbaren Dateien aufgeführt sind.
Der Client antwortet darauf mit der Anfrage nach einer bestimmten Datei.
Der Server bestätigt, dass die angeforderte Datei existiert und beginnt mit der Übertragung der Daten. Dieses Verfahren heißt aktives FTP.
Beim passiven FTP sendet der Client ein Kommando zum Server.
Der öffnet daraufhin einen Port und teilt dem Client seine IP Adresse mit.
Auf diesem Port erfolgt dann auch die Datenübertragung. Dieses Verfahren wird angewendet, wenn der Client nicht in der Lage ist, dem Server seine IP Adresse mitzuteilen, beispielsweise wenn er durch eine Firewall abgeschirmt wird.

Wie wird FTP genutzt?

Zum Nutzen des FTP Verfahrens zur Datenübertragung wird eine spezielle Software benötigt, die als FTP Client bezeichnet wird.
Der FTP Client ist heute bereits in die meisten Webbrowser integriert.
Daneben gibt es aber auch Webdienste wie WebFTP oder Programme zur Datenübertragung im FTP Modus. Das bekannteste davon heißt FileZilla.
Das Programm läuft sowohl unter Windows als auch Mac OS X und Linux. Filezilla ist kostenlos und kann von jedermann heruntergeladen und installiert werden.
Problematisch bei FileZilla ist der Fakt, dass die Anmeldedaten des FTP Servers auf dem Client Computer in Klartext hinterlegt werden und durch Malware leicht ausgespäht werden können.
FTP wird vor allem zum übertragen großer Datenmengen verwendet.
Normalerweise ist zum übertragen der Daten eine genaue Identifizierung mit Hilfe der IP Adresse sowie eines Passworts notwendig. Es gibt jedoch auch öffentliche FTP Server, die öffentlich zugänglich sind. Dabei handelt es zum Beispiel um die Server großer Universitäten. Was ist SFTP

Wie sieht es mit der Sicherheit der Datenübertragung bei FTP aus?

Um die Sicherheit der Datenübertragung zu gewährleisten, wird das Verschlüsselungsverfahren Transport Layer Security (TLS) verwendet.
Dieses Verfahren baut auf dem vorherigen Secure Sockets Layer (SSL) Verfahren auf.
Das Verschlüsselungsverfahren läuft ab, indem sich der Server gegenüber dem Client zu Beginn des Datenaustauschs mit einem Zertifikat identifiziert.
Der Client schickt dem Server daraufhin eine mit dem öffentlichen Schlüssel des Servers verschlüsselte zufällige Zahl.
In anderen Fällen einigen sich Client und Server auf ein gemeinsames "Geheimnis". Die Zufallszahl oder das gemeinsame Geheimnis dienen als Grundlage zur Erstellung einer Verschlüsselung.
Das Verschlüsselungsverfahren hat den Vorteil, dass es unabhängig von bestimmten Systemen und Anwendungen funktioniert. Allerdings funktioniert es nur dann zuverlässig, wenn der Datenaustausch lediglich zwischen 2 Parteien, Client und Server, erfolgt. Läuft der Weg der Nachrichten über weitere Stationen, können sich Sicherheitslücken ergeben.
Die Verschlüsselung wird dann eingesetzt, wenn es auf hohe Datensicherheit ankommt, beispielsweise beim Onlinebanking.
Trotz einiger Schwächen ist FTP bis heute die erste Wahl bei der übertragung von großen Datenmengen geblieben.

Welche Datentypen können über FTP übertragen werden?

Über FTP können so gut wie alle Datentypen übertragen werden.
Von einfachen Textdateien über Bilder, Videodateien und natürlich alle Webseitendatentypen können ohne Schwirigkeiten übertragen werden. Probleme bei der Übertragung von Dateien können entstehen, wenn der zu empfangende Server diesen Datentyp ablehnt.
Das kann bei Dienstleistern der Fall sein, die Ihren Service für eine bestimmte Anwendergruppe anbieten.